Weinlexikon
Abbeeren:
auch rebeln oder entrappen genannt. Entfernen der Stiele ( Kämme, Rappen )
vor dem Pressen der Trauben, damit keine Gerbsäure in den Most gelangt.
Abgang:
auch Finale genannt. Nachhaltigkeit des Geschmackseindrucks, der nach dem
Herunterschlucken des Weins bleibt. Ein langer Abgang wird positiv
gewertet.
Abstich:
auch Abzug genannt. Trennen des frisch vergorenen Weins von den Hefen (
beim Weißwein ) bzw. von den Schalen (beim Rotwein, auch "von der Maische
abziehen" genannt ) durch Umpumpen in ein anderes Fass. Ende der Gärung.
Adstringierend:
Geschmackseindruck bei jungen, im Gerbstoff aggressiven Rotweinen.
Alkohol:
entsteht während der Gärung durch Umwandlung des Zuckers im Most. Je nach
Zuckeranteil schwankt der Alkoholgehalt des Weins zwischen 8,5 und 15
Volumenprozent.
Amerikanereben:
amerikanische Ursprungsreben, die heute als Unterlagsreben für die
europäischen Edelreben verwendet werden, weil sie sich als resistent gegen
die Reblaus erwiesen haben.
Annata:
italienisch für Jahrgang. Auch Bezeichnung für einen jungen, schon im Jahr
nach der Lese freigegebenen Wein.
Anreichern:
auch Chaptalisieren genannt. Hinzufügen von Zucker zum Most vor der
Gärung, um einen höheren Alkoholgehalt beim Wein zu erzielen. In einigen
Ländern, wie Italien verboten. Statt Zucker ist nur Traubenmostkonzentrat
erlaubt.
Apfelsäure:
hart schmeckender, natürlicher Bestandteil des Weins. Bei frischen
Weißweinen geduldet, bei Weißweinen, die im Barrique ausgebaut werden
meist unerwünscht. Bei Rotweinen stets unerwünscht Malolaktische Gärung.
Aroma:
Geschmack des Weins. Während im Most ca. 100 verschiedene Aromastoffe
gemessen wurden, lassen sich nach der Gärung fast 500 Aromastoffe im Wein
nachweisen.
Assemblage:
Mischen gleichen Weins aus verschiedenen Fässern unterschiedlicher, aber
zueinander passender Weinpartien oder verschiedener Rebsorten zu einem
einheitlichen Wein
( z.B. Champagner, Bordeaux ) Cuveïe
Äthylalkohol:
auch Ethanol. Alkohol in hochwertiger Form im Wein Methylalkohol
Aufspritzen:
Hinzufügen von Weinbrand oder anderen Alkoholen zum Wein. Ergibt
Likörweine, wie Madeira, Portwein, Sherry, Marsala oder Banyulus.
Ausbau:
Reifung des Weins in Holzfässern, Edelstahltanks oder anderen Behältnissen
für die bessere Trinkreife.
Ausbruch:
Beerenauslese aus Rust am Neusiedlersee (Österreich), gewonnen aus
überreifen oder Trauben mit Edelfäule von mindestens 138ø Öchsle
Mostgewicht.
Auslese:
deutsche Prädikatsstufe für meist süße oder edelsüße Weine mit 90 bis 100ø
Öchsle, aber auch für ebenso hochgradige, trockene Weine ohne Botrytis.
Balthasar:
Weinflasche mit 12 Liter Inhalt (gleich 16 Normalflaschen mit 0,75 Liter).
Barrique:
kleines Eichenholzfass mit 225 Liter Inhalt, einst für Bordeauxweine
entwickelt, heute in aller Welt verbreitet.
Beerenauslese (BA):
hochwertiger Wein, wird aus edelfaulen Beeren gewonnen, die teilweise
einzeln aus der Beere geschnitten werden. 110 bis 128ø Öchsle Mostgewicht,
in Österreich 138ø.
Blanc
de Blancs:
nur aus weißen Trauben (Chardonnay) gekelterter Champagner.
Blanc
de Noirs:
Champagner aus blauen Trauben(pinot noir und/oder Pinot Meunier), weiß
gekeltert.
Böckser:
unspezifischer Ausdruck für Geruchs- oder Geschmacksfehler im Wein. Dabei
wird unterschieden zwischen bleibenden Fehlern (Essigstich,
Milchsäurestich) und vorübergehenden Unsauberkeiten ( etwa Hefe-Order
Schwefelwasserstoffböckser, Muffton), die verschwinden, wenn der Wein Luft
bekommt.
Botyris
Cinerea:
ein Schimmelpilz, erwünscht für
Sauternes, aber auch Beerenauslese und Trockenbeerenauslesen (Edelfäule).
Brandig:
streng alkoholisch.
Brut:
französisch für trocken. Champagner darf 15 Gramm Restzucker pro Liter
haben.
Bukett:
Gesamtheit der Geruchseindrücke eines Weins.
Cabinet:
seltene Bezeichnung für hervorragende Qualität auf alten Flaschen
deutschen Weins. Mit dem deutschen Weingesetz ( 1971) verboten.
Cassis:
Aroma von schwarzen Johannesbeeren, typischer Duft von Cabernet Sauvignon.
Cava:
spanischer Schaumwein aus Katalonien.
Cave:
unterirdischer Weinkeller in Frankreich. Auch Weinkellerei.
Chai:
französisch für ebenerdigen Fasskeller in Bordeaux.
Champagnermethode:
Methode champonaise, geschützte Bezeichnung für die Flaschengärung beim
Champagner. Andere Schaumweine müssen nach EU-Recht die Bezeichnung
methode traditionelle oder methode classique verwenden.
Chaptalisieren:
Anreichern des Mostes mit Zucker.
Claret:
die in England gebräuchliche traditionelle Bezeichnung für Bordeauxweine.
Charmat-Methode:
Herstellung von Schaumwein in großen Druckbehältern aus Edelstahl, in
denen der Wein statt in der Flasche zweitvergoren wird.
Clevner:
1. In Teilen Badens Bezeichnung für den Traminer, in Würtemberg
Bezeichnung für den Frühburgunder
Clos:
französisch für 1. abgeschlossenen, meist aus von einer Mauer eingefassten
Weinberg, 2. Vor allem in Burgund gebräuchlicher Ausdruck für eine
Weinbergslage
Crïemant:
Schaumwein mit weniger Kohlensäure als ein Champagner, vor allem von der
Loire und aus Burgund.
Cru:
in Frankreich qualitativ herausragende Weinbergslage.
Cuveïe:
Komposition von Weinen verschiedener Rebsorten oder Jahrgänge Assemblage.
Degorgieren:
Entfernen der Hefe beim Champagner nach der Flaschengärung. Der
Flaschenhals wird kurz in ein Eisbad gesteckt, bis die Hefe gefriert; der
Kronkorken, der die Flasche verschließt, wird gelöst:
Der Hefestopfen schießt aus der Flasche, der Champagner ist klar. Die
Flasche wird wieder aufgefüllt und endgültig verkorkt.
Dekantieren:
Umfüllen des Weins von der Flasche in eine Karaffe.
Depot:
Niederschlag frei schwebender Teile im Wein. Bei älteren Rotweinen bitter
schmeckend, bei Weißweinen geschmack- und farblose Weinkristalle (
Weinstein). Kein Weinfehler.
Dessertwein:
Sammelbezeichnung für alle süßen Weine, auch wenn sie nicht nur zum
Dessert getrunken werden.
Diabetikerwein:
trockener Wein mit max. 4 Gramm Restzucker pro Liter.
Domaine:
frz. Für Weingut.
Dosage:
Aus Most, Wein, Zucker oder einer Mischung daraus, gelegentlich auch aus
süßem Branntwein (esprit de cognac ). Wird Schaumwein nach dem Degorieren
zur Abrundung des Geschmacks und zum auffüllen dazugegeben. Bestimmt den
Süßegrad.
Durchgegoren:
Weine, die nach der Gärung keinen nennenswerten natürlichen Restzucker
mehr haben.
Echter Mehltau:
auch Oidium genannt. Pilzkrankheit, die alle grünen teile der Rebpflanze
befällt und mit einem spinnwebartigen Netz überzieht.
Edelfäule:
Schimmelpilz ( auch Botyris Cinerea ) , dessen Sporen die Beerenhaut
durchdringen. Das Wasser in den Beeren verdunstet, sie schrumpeln, die
Inhaltstoffe, Zucker und Säure werden konzentriert.
Edelstahltank:
seit den 60er Jahren Gefäße zur Vergärung und zum Ausbau des Weins. Sie
sind hygienisch, geschmacksneutral und ermöglichen die Kontrolle der
Gärtemperatur.
Edelzwicker:
in den 70er Jahren beliebter, einfacher Elsässer Wein, der aus
verschiedenen Rebsorten gekeltert wird.
Eiswein:
Weißwein, dessen Trauben bei starkem Frost ( minus 8øC ) gelesen und im
gefrorenen Zustand gepresst worden sind. Zucker und Säure sind im Eiswein
hochkonzentriert. In Deutschland muss Eiswein mindestens die Qualität
einer Beerenauslese haben.
Eiweiß:
wird zur Klärung von Rotweinen verwendet. Je nach Größe des Fasses werden
dem Wein ein bis fünf Eiweiße zugegeben, die den Bodensatz ( Hefe und
Trübstoffe ) binden. Durch Abstich oder Filtern wird der Wein danach klar.
Entrappen:
Abbeeren.
Entsäuern:
in kühlen Weinbauregionen wie Deutschland eine Maßnahme, um zu hohe Säure
im Weißwein zu mildern. Verwendet wird meist Kalziumcarbonat. Eine andere
Methode ist der biologische Säureabbau Malolaktische Gärung.
Entschlemmen:
Methode zur Säuberung von Mosten, um reintönige Weine zu erhalten, am
schonendsten durch Kühlen und Stehen lassen des Mostes. Eine zu starke
Säuberung etwa durch Zentrifugieren bei hoher Drehzahl mindert die
Qualität, weil wichtige Enzyme für die Gärung verloren gehen.
Ertragsbegrenzung:
Verzicht auf Menge, um dafür die Qualität der Trauben zu erhöhen.
Geschieht meist durch Beschnitt der Reben.
Extra Brut:
bezeichnet einen Champagner mit weniger Restzucker als 6 Gramm pro Liter,
also trocken.
Extra Dry:
bezeichnet einen Champagner mit 12 bis 20 Gramm Restzucker pro Liter, also
tendenziell süß.
Extrakt:
Gesamtheit der nichtflüchtigen Stoffe im Wein, z.B. Zucker, nichtflüchtige
Säuren, Glyzerin, Mineralsalze, Stickstoffverbindungen und Polyphenole.
Gilt als wichtiger Indikator für Körperreichtum und als
Qualitätskriterium.
Extraktion:
bei Rotweinen Auslaugen der Gerbstoffe und Farbpigmente aus der Beerenhaut
bei der Maischegärung.
Falscher Mehltau:
( lat. Peronospera) für Rebblätter gefährliche Pilzkrankheit.
Farbe:
Die Farbe eines Weins wird im Glas am besten vor einer weißen Fläche
beurteilt. Sie gibt u.a. Auskunft über das Alter eines Weins.
Fattoria:
ital. Weingut, landwirtschaftlicher Betrieb.
Federweißer:
teilvergorener, milchig-trüber Wein mit mehr oder minder hoher Restsüße,
schon kurz nach der Lese im Verkauf. In Österreich Sturm, in der Schweiz
Sauser genannt.
Fiasco:
die berühmte, bauchige, zur
Bruchsicherung mit Bast umhüllte Chiantiflasche. Inzwischen ist sie teurer
zu produzieren als ihr meist minderwertiger Inhalt- und darum allenfalls
noch ein Souvenirartikel.
Finesse:
Feinheit eines Weins.
Firn:
charakteristischer Alterston, den überlagerte oder auch falsch gelagerte -
und deshalb frühzeitig gealterte- Weine annehmen.
Flaschengärung:
die zweite Gärung bei Grundweinen, die Champagner und anderen nach der
klassischen Methode hergestellten Schaumweinen in der Flasche stattfindet.
Dabei bildet sich Kohlensäure.
Fränkisch-trocken:
in Franken übliche Bezeichnung für Weine mit nicht mehr als 4 Gramm
Restzucker pro Liter.
Frizzante:
ital. Für leicht perlenden Schaumwein, der in der Flasche nur teilweise
vergoren ist und dem Kohlensäure zugesetzt wurde. Am bekanntesten sind
Prosecco und Moscato d`Asti frizzante. Auch bei Freisa und Lambrusco
üblich.
Frost:
Ende Oktober oder Anfang November erwünscht, weil Frost die Möglichkeit
zur Eisweinlese bietet.
Ganztraubenpressung:
Keltern von Weintrauben ohne Entrappen, um hochwertigere Moste zu
erzielen.
Gärung:
Umwandlung des im Most enthaltenen Zuckers in Alkohol und Kohlendioxid (
auch alkoholische Gärung genannt).
Gelantine:
Weinzusatzstoff, mit dem Proteine aus dem Rotwein herausgeholt werden.
Grand Cru:
in Bordeaux und Burgund gebräuchliche Bezeichnung für die besten
Chateau-Weine bzw. die besten Lagen. Die Einstufung als Grand Cru ( in
Bordeaux noch mal unterteilt in erst- bis fünfrangige Grands crus )beruht
auf einer Klassifikation der besten Qualitäten und Weinbergslagen.
Grand Vin:
frz. Großer Wein, bezeichnet in Bordeaux den Hauptwein eines Chateau
gegenüber dem Zweitwein.
Grand Reserva:
spanischer Rotwein, der sechs Jahre im Keller gereift ist, davon
mindestens zwei im Holzfass.
Graufäule:
Schimmelbefall der Traube, durch den die Beerenhaut und das Fruchtfleisch
zerstört werden . Der Faulpilz tritt besonders nach Regenfällen im
September oder Oktober auf.
Grün:
Wein mit unreifer Säure.
Halbstück:
Bezeichnung für Holzfässer mit 600 Liter ( Rheingau ) oder 500 Liter
Fassungsvermögen ( Mosel).
Halbtrocken:
Geschmacksangabe für Weine mit einem Gehalt an Restzucker, der zwischen 10
und 18 Gramm pro Liter liegt.
Hart:
Wein mit unreifem, zu jungem Tannin.
Hefe:
sitzt auf den Beerenhäuten, geht bei der Traubenpressung in den Most über
und bewirkt die Umwandlung des Zuckers in Alkohol Gärung. Wenn zuwenig
Hefen im Most vorhanden sind, muss die Gärung mit Reinzuchthefen in Gang
gesetzt werden.
Heuriger:
In Österreich gebräuchliche Bezeichnung für Winzerlokale, in denen eigener
Wein ausgeschenkt wird, Bezeichnung für den jungen Wein in
Österreich.
Histamin:
in geringen Mengen in Rotwein enthaltener Stoff ( 1,5 bis max. 10 mg pro
ml ), der allergische Reaktionen auslösen kann.
Holzgeschmack:
normalerweise erwünschte Geschmackskomponente eines im Eichenholzfass
Barrique ausgebauten Weins. Als Vanille- oder Röstton schnell erkennbar.
Wenn der Holzgeschmack dominiert, spricht man von überholzten Weinen.
Hybridrebe:
Kreuzung von amerikanischen Reben
mit europäischen Vitis-vinifera-Reben. Haben sich nicht durchgesetzt, weil
ihre Weine oft fremdartige Aromen aufweisen.
Internationale Rebsorte:
Bezeichnung für weltweit angepflanzte Rebsorten, wie Merlot, Cabernet
Sauvignon, Cardonnay, Pinot noir, Sauvignon blanc.
Johannisberger Riesling:
in Kalifornien gebräuchliche Bezeichnung für die Rebsorte Weißer Riesling.
Joven:
span.:
Jung, Bezeichnung für den jungen, schon im Jahr nach der Lese auf den
Markt gebrachten Rotwein.
Kaltgärung:
vor allem bei modernen Weißweinen praktizierte Gärmethode, nach der die
Moste bei 14 bis 16øC langsam vergoren werden, um duftige, frische und
jung trinkbare Weine zu bekommen.
Kamm:
auch Rappen genannt, Stiel der Weintraube.
Kernig:
Bezeichnung für einen Wein mit kräftiger Säure, der Festigkeit, Biss und
Kern hat, aber noch nicht auf dem Höhepunkt seiner Entwicklung ist.
Klingelberger:
in der Ortenau ( Baden ) gebräuchliche Bezeichnung für Riesling.
Körperlich:
Eigenschaft eines extraktreichen Weins.
Kohlendioxyd:
(co2) während der Gärung entstehendes Gas, das normalerweise in die Luft
entweicht. Die Weine sind daher, wenn sie abgefüllt werden still
Stillweine. In Schaum- und Perlweinen, die in geschlossenen Behältern
vergoren wurden, bleibt Kohlendioxyd Enthalten ( in gelöster Form als
Kohlensäure). Auch in jungen Weißweinen können noch Reste von Kohlensäure
vorhanden sein. Sie machen den Wein spritzig. In gelagerten Weinen,
insbesondere in reifen Rotweinen darf keine Kohlensäure enthalten sein.
Kohlensäuremazeration:
Methode, um Farbe und Frucht zu intensivieren. Ungepresste, ganze Trauben
werden unter Sauerstoffabschluss mit Kohlensäure enzymatisch vergoren.
Typisch ist die Kohlensäurematzeration für den Beaujolais.
Korken:
Flaschenverschluss aus der Rinde der Korkeiche (Quercus suber). Sie wächst
vor allem in Portugal, Spanien auf Sardinien und in Nordafrika. Die Rinde
wird, nachdem Sie vom Baumstamm gelöst ist, ein halbes Jahr gelagert, dann
gekocht, gebleicht und desinfiziert bevor der eigentliche Korken
herausgestanzt wird. Die Haltbarkeit eines Korkens beträgt, je nach
Luftfeuchtigkeit im Keller, mindestens 25 Jahre. Danach muss eine Flasche
gegebenenfalls neu verkorkt werden.
Korkgeschmack:
Unangenehmer Geruchs- und Geschmacksfehler, vermutlich verursacht, durch
mangelhafte Desinfektion, ungenügende Selektion und zufällige
Wechselwirkungen zwischen Chlor (Bleichmittel) und bestimmten
Schimmelpilzen, die in den Korkverarbeitenden Betrieben oder in der
Kellerei vorhanden sind. Dabei entsteht Trichloranisol (TCA) jene
Substanz, die für den muffigen, modrigen Korkton verantwortlich ist.
Krautig:
Geschmackston, der bei Wein aus Cabernet franc, Cabernet Sauvignon und
Merlot auftritt, wenn die Trauben nicht vollreif gelesen wurden.
Kreuzung:
Neue Rebsorte, die durch eine Kreuzung von zwei alten Rebsorten entstanden
ist:
Müller-Thurgau (Riesling mit Gutedel), Scheurebe (Silvaner mit Riesling),
Kerner (Trollinger mit Riesling) und Rieslaner (Silvaner mit Riesling).
Kupfersulfat:
Spritzmischung (auch als Bordelaiser Brühe bekannt), die die Blattbildung
stärkt und die Widerstandskraft des Rebstocks gegen Tierische und
Pflanzliche Schädlinge erhöht. Mit dem Naturnahen Weinbau verträglich.
Kurz:
Wein ohne Nennenswerten Geschmacksnachhall, wird gerügt als "kurz im
Abgang".
Landwein:
Ein einfacher, süffiger, mehr oder minder trockener Wein. Nach dem
Europäischen Weingesetz muss Landwein einen höheren Mindestalkoholgehalt
aufweisen als Tafelwein, unterliegt aber nicht den strengen Anforderungen
wie für Qualitätsweine.
Lang:
Wein, der im Geschmack lange Nachklingt, dass wird gelobt als "Langer
Abgang".
Leicht:
Eigenschaft eines Weins mit niedrigem Alkoholgehalt.
Lese:
Weinernte
Lesetechnik:
Im Qualitätsweinbau gelten verschiedene Lesezeitpunkte und -formen:
Vorlese (Auslese frühreifer oder verfaulter Trauben), Hauptlese
(einbringen vollreifer Trauben), gestaffelte Lese (in mehreren
Durchgängen), selektive Lese (auslese edelfauler Leser oder
Traubenanteile), negative Auslese (auslese fauler Trauben vor der Lese),
positive Auslese (Auslese gesunder oder edelfauler Trauben)
Liebfraumilch:
Lieblicher deutscher Exportweißwein der untersten Preiskategorie.
Überwiegend Müller-Thurgau, aber auch Riesling, Kerner und Silvaner. Immer
von schlichtester Qualität. Verantwortlich für den schlechten Ruf des
Deutschen Weins im Ausland.
Liquerwein:
Dessertweine mit mindestens 15 Volumenprozent Alkohol (Port, Cherry,
Masala, Banyuls, Madeira).
Limusineiche:
Großporiges Eichenholz aus den Wäldern um die Stadt Limoges im
Französischen Zentralmassivs für Barriques (vor allem für Cognac).
Maderisert:
Ausdruck für Weine, die Ihren Höhepunkt überschritten haben, oxidiert sind
und dabei einen unfrischen, süßlichen, oft an Maggikraut erinnernden Duft
verströmen.
Magnum:
Weinflasche mit 1,5 Liter Inhalt.
Mazeration:
Herauslösen von Farbe und Frucht aus Beerenhaut und Fruchtfleisch.
Maischegärung:
Vergärung auf der Maische, dem unvergorenen roten Traubensaft samt Schalen
und Kernen.
Maischeerhitzung:
Erhitzung der Maische auf etwa 60 bis 80 øC, um mehr Farbpigmente aus der
Beerenhaut zu extrahieren.
Malolaktische
Gärung:
Auch Milchsäuregärung oder biologischer Säureabbau (BSA), Umwandlung der
aggressiveren Apfelsäure in die mildere Milchsäure.
Methylalkohol:
Auch Methanol. Giftiger Alkohol, von dem im Wein max. 0.1 g pro Liter
enthalten sein darf.
Methode de Champagnoise:
Gärverfahren beim Champagner, Flaschengärung.
Milchsäure:
In Rot- und einigen Weißweinen vorhandene milde Säure, entsteht durch die
malolaktische Gärung.
Milesime:
Französisch für Jahrgang.
Mineralisch:
Duft- und Geschmackseindruck bei Wein (z.B. bei Riesling, Chenin blanc,
einigen Weißburgundern und Chablis).
Mostgewicht:
Maßeinheit für den Zuckergehalt der Trauben und damit für den Potentiellen
Alkohol des Wein. In Deutschland in Oechsele, in Österreich in
Klosterneuburger Mostwaage, in Italien in Babo, in Frankreich und
Australien in Baume, in Amerika in Brix gemessen.
Nase:
Bezeichnung für das Bukett eines Weines: Bei Verkostung eines der
entscheidenden Merkmale zur Beurteilung.
Naturwein:
Bis zur Einführung der Prädikatweine durch das deutsche Weingesetz
zugelassene Ausdruck für nicht mit Zucker angereicherten Wein.
Nervig:
Bezeichnet meist einen noch jungen, lebhaften, aber entwicklungsfähigen
Weißwein mit rassiger Säure.
Oechsele:
Maßeinheit für den Zuckergehalt des Traubensaftes. Mostgewicht.
Oidium:
Fachausdruck für den echten Mehltau.
Önologie:
Wissenschaft vom Wein, umfasst sowohl Kellertechnik als auch den Weinbau.
Önotek:
(ital. Enoteca) Laden mit den Weinen einer Region, in großer,
repräsentativer Zahl zusammengestellt. Der Zweck: Überblick,
Vergleichsverkostung und oder Verkauf.
Organoleptische
Prüfung:
Eine die Sinne- aussehen, geruch-, geschmack- nutzende Methode, die
Qualität von Wein zu prüfen.
Oxidation:
Chemische Reaktion, die zu langen Kontakt des Weins mit Sauerstoff
entsteht. Der Wein wird müde, verändert seine Farbe, riecht und schmeckt
maderisiert.
Passito:
ital. Ausdruck für aus Luft getrockneten Trauben erzeugten Wein (Vine
santo).
Piece:
In Burgund übliche Bezeichnung für ein Eichenholzfass mit 228 Liter
Inhalt.
Prä- phylloxera:
Die Zeit vor der Reblauskatastrophe die in Europa um 1870 einsetzte.
Prädikatswein:
Nach dem deutschen Weingesetz werden die Qualitätsweine in solche ohne und
solche mit Prädikat unterteilt: Kabinett, Spätlese, Auslese,
Beerenauslese, Trockenbeerenauslese, Eiswein. Prädikatsweine dürfen
grundsätzlich nicht angereichert, chaptalisiert, werden.
Qualitätsweine:
Höchste Kategorie der europäischen Weingesetzgebung. Festgelegt werden der
regionale oder lokale Ursprung des Weins, die Traubenzusammensetzung, die
Mengenbegrenzung, der Mindestalkoholgehalt.
Quinta:
Portug. für Weingut
Rappen:
Kamm (Stiel)
Reblaus:
Etwa 1 Millimeter kleines Insekt, das an den Wurzeln der Rebe lebt, und
diese durch Saftentzug und gallebildenden Speichel, den es beim Fressen
absondert, schädigt.
Reduktiv:
Weitgehend unter Sauerstoffabschluss erzeugter Wein. Verfahren, um
spritzige, duft- und fruchtbetonte Weißweine zu erhalten. Gegenteil:
Oxidativ
Refraktometer:
Instrument zur Bestimmung des Mostgewichts der Beeren im Weinberg.
Reintönig:
Für die Traubensorte typischer Duft und Geschmack ohne Nebentöne.
Reinzuchthefe:
Im Labor gezüchtete Hefe, die bei der Vergärung des Weins benutzt wird.
Vorteil: Leichtes angären, geringes Risiko des Stehenbleibens der Gärung.
Nachteil: Gefahr der Uniformität im Geschmack und Sortenuntypische Aromen.
Reserva:
Spanische Bezeichnung für einen Wein, der erst im vierten Jahr nach der
Lese in den Handel kommt.
Restzucker:
Unvergorener, im Wein verbliebener Zuckerrest nach der Gärung. Er macht
den Wein mehr oder weniger süß. Restzucker darf auch dem durchgegorenen
Wein zugesetzt werden, in Deutschland in Form von Süßreserve, beim
Champagner als Dossage.
Ried:
Österreichische Bezeichnung für eine Einzellage.
Ripasso:
Traditionelles, in Italien gebräuchliches Verfahren, junge Rotweine auf
der Maische eines hochwertigeren Weins nachzuvergären, um so den Wein zu
verbessern.
Rütteln:
Das drehen der Champagnerflaschen per Hand im Rüttelpult. Dabei wird die
Hefe in den Flaschenhals befördert, um sie später degorieren zu können.
Schaumwein:
Sammelbezeichnung für Weine, in denen Kohlendioxid gelöst ist (Sekt,
Champagner, Cava, Spumante)
Schillerwein:
In Württemberg beliebter Rosewein, der durch mischen Rot- und Weißwein
entsteht.
Schönen:
stabilisieren des Weins während der Fasslagerung mit Eiklar oder Bentonit
(mineralische Erde), um Trübungen zu beseitigen.
Schwefel:
Wird dem Wein als schwefelige Säure zugesetzt, um ihn vor Oxidation zu
schützen und damit haltbar zu machen.
Sommelier:
Weinkellner.
Sommerschnitt:
Ausdünnen von Fruchtständen an der Rebe, um die Menge zu reduzieren und
die Qualität zu steigern.
Spritzig:
Wein mit einem deutlichen Rest von natürlicher Kohlensäure.
Stillwein:
Sammelbegriff für alle Weine ohne nennenswerten Gehalt an Kohlensäure.
Sur
Lie:
frz. Für auf der Hefe gelagert. Methode, um vor allem im Holzfass
ausgebauten Weißweinen mehr Extrakt und Komplexität zu geben.
Süssreserve:
Geschwefelter Traubenmost, der Weinen zugesetzt werden kann, um sie zu
süßen.
Tafelwein:
Unterste und größte Kategorie europäischer Weine, an die geringe
qualitative Anforderungen gestellt werden. Vin de table, vino da tavola
Tannin:
auch Gerbstoff genannt. Ist in jedem Wein vorhanden, im Rotwein jedoch in
größeren Mengen. Das weichste Tannin liefert die Beerenhaut, die beim
Rotwein mitvergoren wird. Beim Ausbau im Barrique gibt das Holz des Fasses
zusätzlich Tannin an den Wein ab.
Tastevin:
Weinprobierschale
Temperaturkontrolle:
kontrollierte Gärführung, z.B. mit einer niedrigen Temperatur im
Gärbehälter, um eine langsame, gezügelte Gärung zu gewährleisten und
reintönige Weine mit mehr Frucht zu erzielen (bei Weißweinen etwa 16 bis
20øc, bei Rotweinen 27-30øC).
Terroir:
frz. Boden, bezeichnet das Zusammenspiel von Boden, Lage und Klima für die
Prägung eines Weins.
Traube:
Frucht der Rebpflanze.
Traubenmühle:
Gerät zum Mahlen der Beeren zwischen zwei gegeneinander laufenden
Gummirollen, um aus Trauben Maische herzustellen.
Traubensaft:
Most. Entsteht durch Mahlen bzw. Pressen der Trauben. Ein Kilo Trauben
ergibt etwa 0,7 Liter Most.
Traubenwickler:
gefährlicher Schädling, der als Heu- oder Sauerwurm an den Geschienen (
Trauben vor der Blüte) der Rebpflanze frisst und diese zerstört. Wird
durch Insektizide bekämpft.
Trester:
ausgepresste Schalen mit den Kernen. Wird als Brennstoff, organischer
Dünger und als Grundsubstanz für die Destillation von Tresterschnaps (Grappa)
weiterverwendet.
Tresterhut:
Schalen, Stiele und andere feste Traubenbestandteile, die bei der
Maischegärung auf dem Saft schwimmen.
Trocken:
Wein mit nicht mehr als 9 Gramm Restzucker pro Liter.
Trockenbeerenauslese (TBA):
konzentrierter, edelsüßer Wein der höchsten Qualitätsstufe (in Deutschland
mindestens 150ø Öchsle), nur aus rosinenartig eingetrockneten Beeren
gewonnen, die einzeln aus der Traube herausgepickt werden. Berühmte TBA
kommen aus Deutschland, dem Elsass und Österreich. Auch Sauternes und
Barsac aus dem Bordelais.
Umpfropfen:
Wechsel der Rebsorte im Weinberg durch Aufsetzen eines Reises der neuen
Sorte auf den abgesägten Stamm des alten Rebstocks.
Umpumpen:
Bei der Maischegärung wird damit die Extraktion intensiviert. Dabei zieht
man den gärenden Wein unten im Tank ab und gibt ihn mit einem Schlauch
wieder oben auf den Tresterhut, so dass dieser umspült wird.
Unterlagsrebe:
Rebstamm mit Wurzelsystem, wegen ihrer Resistenz gegen die Reblaus häufig
amerikanischen Ursprungs.
Ursprungsbezeichnung:
gesetzlich geschützte Herkunftsbezeichnung auf dem Etikett.
VDP:
Verband Deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter. Freiwilliger
Zusammenschluss von 184 deutschen Spitzenweingütern, die an sich selbst
und an ihre Weine höhere Anforderungen stellen als das Weingesetz und die
regionalen Weinbauverbände.
Vendange
Tardive:
frz. Für Spätlese. Vor allem im Elsass gebräuchliche Bezeichnung für
edelsüße Weine, die der deutschen Auslese vergleichbar sind.
Veredeln:
Aufpfropfen eines Edelreises auf eine Unterlagsrebe. Umpfropfen
Verschneiden:
Mischen von unterschiedlichen Weinpartien, Rebsorten oder Weinen aus
verschiedenen Regionen zu einem neuen Wein.
Vielles
Vignes:
frz. Alte Reben.
Vin
de table:
frz. Tafelwein.
Vino
da tavola:
Ital. Tafelwein. Bezeichnung für einfache, aber inzwischen auch sehr
hochwertige Weine, die nicht in die Kategorien des DOC passen.
Vinifikation:
Weinbereitung. Keltern der Trauben und Vergären des Mostes.
Vitis vinifera:
lat. Bezeichnung für die aus Europa stammende, speziell zur Weinerzeugung
geeignete Rebpflanze.
Vollmundig:
voller, körperreicher Wein mit höherem Alkoholgehalt.
Vorlaufmost:
der hochwertige Mostteil, der durch mahlen der Trauben ohne weiteres
Pressen aus der Kelter läuft.
VQPRD:
frz. Vin de qualiteï produit dans des regions determineeï s. Entspricht
dem deutschen Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete (QbA).
Weinsäure:
erwünschte hochwertige Säure, die den größten Teil an der Gesamtsäure des
Weins ausmacht, in kühlen, regnerischen Jahren jedoch im Geschmack von der
harten Apfelsäure dominiert werden kann.
Weinstein:
kristalline Ablagerungen, die gelegentlich auf dem Flaschenboden von
Weißweinen zu finden sind. Dabei handelt es sich um Ablagerungen der
Weinsäure, die sich im Jungwein, vor allem aber im Laufe des
Alterungsprozesses bilden können. Kein Weinfehler, beeinträchtigt auch
nicht den Geschmack.
Weißer Riesling:
fachlich korrekte Bezeichnung für den vor allem in Deutschland
angepflanzten Riesling.
Weißherbst:
in Deutschland gebräuchliche Bezeichnung für einen Roseï aus blauen
Trauben.
Zentrifugieren:
vor allem in der Weinindustrie, aber auch bei vielen deutschen Winzern
übliche Methode, um Weißweinmoste vor der Gärung zu säubern. Umstritten,
da nicht schonend.
Zweite Gärung:
Ausdruck für die malolaktische Gärung.
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